Hat die Branche Personal Training ein Problem?
Ich habe lange überlegt, ob ich dazu einen Blogbeitrag schreibe. Warum? Es fällt mir nicht leicht, geb ich zu. Es kann ja sein, dass ich mit meinem derzeitigen Blick auf unsere Branche Personal Training völlig falsch liege; ich ggf. dramatisiere oder es viel zu negativ sehe, es allen Kollegen doch recht gut geht.
Und ich möchte natürlich viel lieber was Positives schreiben, weil ich grundsätzlich Optimist bin. Doch derzeit beschäftigt mich viel….
Die Chancen waren nie besser als jetzt
Die Kassen schrauben ihre Leistungen runter und werden teurer. Es gab selten so viele Kranken- und Ausfalltage in Unternehmen wegen fehlender Wertschätzung und Anerkennung. Die Erkrankungsraten bei Diabetes und psychischen Erkrankungen steigen sprunghaft. Parallel gab es noch nie so viele Berührungspunkte mit Gesundheit, mit gesunder Ernährung und unserem Berufsbild. In nahezu jedem Magazin wird über Personal Trainer berichtet. Ob Aldi, Men‘s Health, Betriebskrankenkassen oder Unternehmen – viele bedienen sich der Dienste eines Personal Trainers und optimieren die Gesundheit ihrer Kunden.
Warum sind dann aber so wenige Personal Trainer überhaupt überlebensfähig?
Warum sind nicht wirklich viele Personal Trainer Kollegen langfristig über Jahrzehnte im Beruf? Ich bin seit über 20 Jahren als Personal Trainer hauptberuflich tätig und habe in dieser Zeit viele Höhen und Tiefen erlebt, jede Entwicklungsphase unserer Branche erlebt. Ende 2017 wurde mir leider eines erschreckend bewusst:
Von den Kollegen, die mit mir 1997, 1998, 1999 angefangen haben, gib es heute kaum noch welche. Fast alle haben ihre hauptberufliche Tätigkeit als Personal Trainer eingestellt oder machen es nur noch ein klein wenig nebenher. Ich frage mich, woran liegt das? Ich hoffe natürlich, dass der der ein oder andere Kollege diesen Beitrag liest und einen Kommentar hinterläßt oder das meine aktuelle Sicht widerlegt wird.
Unterhalte ich mich mit altgedienten Personal Trainern höre ich immer öfter, dass es nicht mehr so viel Spaß macht, wie früher. Dass es keine Herausforderungen im Beruf mehr gibt. Dass es nervt, immer den selben Tagesablauf zu haben. Dass der „Ofen irgendwie aus ist“. Dass die Freude und Motivation verloren gegangen ist. Dass es nicht mehr so leicht ist, Klienten zu akquirieren, wie früher und vieles mehr.
Warum ergeht es nun den einen Kollegen so und andere, zu denen ich mich auch zähle, denen geht es nicht so?
Zum einen bin ich davon überzeugt, dass all diese Punkte sehr von der Qualität meines Klientels abhängen. Ich habe dazu schon in dem ein oder anderen Blogbeitrag etwas geschrieben.
20 Jahre als Personal Trainer
Erfolg als Personal Trainer?
Ich halte es für elementar, dass wir in unserem Beruf nur mit Menschen zusammenarbeiten sollten, die mich keine unnötige Energie kosten. Die ich mag, wie ich es so gerne sage. Ich freue mich auf jeden einzelnen Klienten. Ich fahre gerne zu ihm und hab „Bock“ auf das gemeinsame Personal Training. Überprüfe einmal für Dich, ob das mit jedem Klienten so ist. Ob Du jede Trainingseinheit wirklich gut findest. Personal Training kostet uns immer Energie; das ist normal. Vermutlich ist das DAS zentrale Thema unserer Dienstleistung – auf allen Ebenen.
Wer ist dafür verantwortlich, wenn ich den Spaß, die Freude verliere?
Überlege es Dir, woran es liegt? Liegt es an Deinem Klienten? Oder liegt es an Dir? Die Antwort darauf ist wichtig, weil Du mit Sicherheit beides beeinflusst, bewusst oder unbewusst. Sei Dir bewusst, dass Du für diesen Zustand zuständig bist. Ist dieser Zustand dauerhaft so, wissen wir was es mit uns macht. Es führt zu den oben genannten Ergebnissen und irgendwann ist meine Arbeit als Personal Trainer beendet. Für mich keine Option.
Was kann ich also tun, um dies zu verhindern?
Ich möchte es nochmals benennen und betone, dass das meine eigene Sicht auf unsere Branche ist: Nur wenige Personal Trainer sind dauerhaft von Personal Training überlebensfähig und haben auch nach 10, 20 oder 30 Jahren noch Freude an ihrer Arbeit.
Welche Lösungen gibt es?
Ich möchte eine Art Check-Liste machen und freue mich, wenn Du in Form eines Kommentars gerne die Liste ergänzt, Deine Erfahrungen mit mir und den Lesern teilst und möglicherweise auch schreibst, wenn Du etwas ganz anders siehst. Je mehr Anregungen kommen, können um so mehr Erfahrungen ausgetauscht werden.
Checkliste
- Wie bereits betont: Trainiere nur Menschen, die Du magst.
- Entsprechend musst Du Dich in Deiner Kommunikation schulen. Wie verkaufst Du Dich? Wie trittst Du in diesem Gespräch auf? Welchen Nutzen bietest Du? Warum soll der Klient Dich buchen? Ein Kennenlerngespräch ist auch dafür da, dass Du feststellst, ob der Klient zu Dir passt. Nicht nur umgekehrt.
- Wie genau sieht Dein Personal Training Konzept aus? Kannst Du es auf den Punkt kommunizieren. Hier empfehle, auch wenn es wirklich sehr schwer ist, sich mal einen sogenannten „Elevator Pitch“ zu überlegen. Eine echte Herausforderung, die aber hilft.
- Wer ist Deine Zielgruppe? Welche Eigenschaften hat Deine Zielgruppe? Und bitte hier nicht so in etwa: Ich trainiere Männer und Frauen, zwischen 35 bis 65, die abnehmen wollen oder kräftiger oder ihre Kondition verbessern wollen. Das ist KEINE Zielgruppe. Deine Zielgruppe sollte viel mehr Eigenschaften haben. Ich sag mal, so ab 30 aufwärts wird es gut. Das ist übrigens das Hauptthema in meinen Business Coachings. Viele Kollegen kennen ihre Zielgruppe nicht ganz genau. Es ist aber die Basis von allen.
- Mache eine exakte Liquiditätsplanung. Auf Heller und Pfennig. Diese berücksichtigt den aktuellen Status quo, zukünftige Investitionen und vor allem Deinen zukünftigen Lebensweg. Wo willst Du in 5, 10 oder 20 Jahren stehen? Was wirst Du mit 70 Jahren zum Leben brauchen? Und vieles mehr…
- Plane Deine persönliche Entwicklung. Welche Fortbildungen willst Du besuchen? Welche Themen passen zu Deiner Entwicklung und formen Dich zu DEM besten Personal Trainer für Deine Klienten? Und was wird sich ggf. in 10 Jahren geändert haben? Dazu ist es wichtig, dass wir uns immer wieder auch mit uns selbst auseinandersetzen.
- Reagiere auf Veränderungen. Sowohl in Deinem Leben als auch in der Branche. Auch wenn Veränderungen oftmals unbequem sind, mach es. Sie bringen Dich weiter. Gerade in meinem letzten Podcast habe ich dieses Thema aufgegriffen.
- Tausche Dich mit erfahrenen Kollegen aus und nutze deren Erfahrungen und Know-how. Falls Du Dich jetzt fragen solltest: Wie das denn? Das geht nicht. Die sehen mich doch als Konkurrenz. Nun ja, Du beschreibst dann damit ein typisches Phänomen unserer Branche. Diese Kollegen vergiss einfach. Suche die, die es tun. Mir laufen ständig welche über den Weg. Und wenn Du absolut niemanden finden solltest, rufe mich an oder schau hier. Da gibts auf alle Fälle welche.
- Und … arbeite nicht 24 Stunden, 7 Tage die Woche als Personal Trainer. Ich empfehle immer: 1 Tag in der Woche gibt es kein Personal Training. Wir brauchen einen Tag Pause. Mache bitte nicht täglich 7, 9 oder mehr Trainings, egal was. Also auch nicht 5 Personal Trainings und 4 Kurse. Mach es bitte nicht. Dann sind wir nämlich wieder bei dem Thema Energie; möglicherweise aber auch beim sozialen Umfeld, Familie und vielem mehr.
Ich hoffe, ich konnte Dir ein paar Anregungen, Ideen und Sichtweisen mit auf den Weg geben. Und bitte kommentiere gerne meine Gedanken, gib mir Dein Feedback. Ich freue mich darüber und danke Dir bereits jetzt.
Ich wünsche Dir von Herzen Erfolg bei Deinem Beruf als Personal Trainer. Möge er Dir auch noch in 20 oder 30 Jahren große Freude mich und Dich erfüllen. Es lohnt sich.
Wenn Du Fragen an mich hast oder Dich für die Zukunft sicher wappnen willst, dann kontaktiere mich gerne.
Karin Grünauer
Veröffentlicht um 20:14h, 28 JanuarHi Eginhard, vielen Dank für diesen tollen Blog – ich bin jetzt seit 10 Jahren selbständig als Personaltrainerin tätig und ich genieße jeden Tag, denn ich sehe es als Privileg so einen „coolen“ Job zu haben, der so viele Möglichkeiten bietet – auch den Freiraum – so wie du es sagst – mit den Menschen zu arbeiten die dich beflügeln und nicht runterziehen!
Ich bin unter anderen als Referentin in Trainerausbildungen tätig und da kann ich leider ebenfalls beobachten, dass sehr viele den Trainerschein machen aber es ihnen nicht klar ist, wie viel Arbeit wirklich dahinter steckt… vor allem glauben viele über Nacht erfolgreich zu werden- und sind enttäuscht wenn dann doch Arbeit und Motivation dahinterstehen!
Ich bin mir aber sicher, wenn du tust was du liebst und liebst was du tust – steht dem langfristigen Erfolg nichts im Weg 🙂
In diesem Sinne…ich freue mich morgen auf meine Kunden!
Eginhard Kieß
Veröffentlicht um 20:18h, 28 JanuarLiebe Karin! Danke für deinen Kommentar. Ich sehe es wie Du und danke Dir, dass Du als erfahrene Kollegin meinen BLB kommentierst. Hab weiterhin viel Erfolg! Eginhard
Portmann
Veröffentlicht um 20:39h, 28 JanuarWieder mal ein super Thema.
Ja es stimmt. Nur wenige können sagen, dass die auch nach 10 oder 20 Jahren noch mit Herzblut PT sind und auch davon leben können. Noch zum Thema Nachwuchs: Ich denke auch, dass die Medien den Jungen sehr viel Falsches einimpfen. Nämlich, dass PTs viel und leicht Geld verdienen, jeder PT sein kann uvm…. ich mag vieles gar nicht aufzählen..,
Ich werde oft von Menschen gefragt wie Mann/Frau PT wird. Wenn ich Ihnen dann sage, dass sie mal wenigstens eine Trainerausbildung machen, oder Sport usw studieren sollen und danach mal Erfahrung im Beruf sammeln sollen, höre ich meistens das gleiche:“Nämlich einfach bei einer Institution eine PT „Ausbildung“ zu machen.“ ja das geht in paar Monaten. Und ist im Besitz eines PT Diploms. Ohne jemals richtig vorher als Trainer gearbeitet zu haben.
Mal die Sporen abverdienen geht heute für viele nicht mehr.
Warum viele nach paar Jahren nicht mehr PT sind, weiss ich ehrlich gesagt nicht. Aber einige Punkte deiner Checkliste sind sicher der Grund dafür.
Auch ein Grund dafür sehe ich darin, dass wir als PTs immer wieder Zeiten erleben, wo wir nicht sooo super verdienen und einfach unsere Rechnungen bezahlen müssen. Da fehlt es einigen am Durchhaltewillen. Da ist es doch gut, wenn wir noch ein „zweites Standbein“ haben wie Dozent, Coach für Firmen, Seminare, Schulungen usw…nicht nur wegen dem Geld, sondern weil wir so als PT auch neuen Elan und Input bekommen und „frisch“ bleiben. Auch sehr wichtig und unverzichtbar für uns sind einfach Weiterbildungen und der Austausch mit anderen PTs.
Ich muss mir da echt noch Gedanken machen, warum es bei vielen nicht geklappt hat aber vielleicht sollte es einfach nicht sein und es steht mir auch nicht zu, zu sagen dass sie einfach nicht die richtigen PTs waren. Sie wollten es sicher sein..
Toller Blog Eginhard
Regt an zum Denken.
Lg Markus
Eginhard Kieß
Veröffentlicht um 20:42h, 28 JanuarDanke danke danke Markus! Ich freue mich riesig, wenn ich mit meinem Blog-Beitrag Ideen und Anregungen geben kann, selbst bei so erfahrenen „Hasen“ wie Dir. Liebe Grüße Eginhard
Susanne Nau
Veröffentlicht um 17:15h, 29 JanuarIch denke, es liegt mit daran, wie Du sagst: Ob ich meinen Kunden liebe. Und ob ich im Training auch nur das Training anbiete, das ich liebe, und für sinnvoll erachte, worin ich auch wirklich gut bin und mich gut fühle.
Keine Hypes, kein Verbiegen. Nur das, was ich für WERT-VOLL halte. Passt mein Angebot zu mir? Passt mein Kunde zu mir? Was ist mir wirklich wichtig – mein inner Antrieb. Vor jedem Termin mache ich mir klar: Wen habe ich gleich um mich? Was braucht er (auch mental, oft ist es mehr Life Style Coaching als Training). ? Und was kann ich geben – was auch nicht.
Vielleicht sagt sich das leicht für mich, da ich nicht extrem auf den Gewinn angewiesen bin.
Was habe ich gemacht, damit ich dennoch genug verdien? Überprüft Eure laufenden Kosten! (Geräte, Miete, Softeware…)
Worauf könnt ihr verzichten – und Euer Training wird dadurch qualitativ nicht schlechter? Zugegeben, das erfordert Kreativität und Flexibilität. Vielleicht ist dem Kunden mit mancher Beratung / Gespräch / Eurem Auge mehr geholfen als mit Med. Checks?
Und noch was: Ich fülle mich selbst auf – mit dem was mir Freude macht. Samstag und Sonntag KEIN Termin. Und tatsächlich bin ich am WE auch mal viel mit Freunden, Familie, guten Menschen unterwegs und GENIESSE einfach. Tatsächlich kann das durchaus auch im Sport sein ;).
Eginhard Kieß
Veröffentlicht um 17:19h, 29 JanuarHallo Susanne, lieben Dank auch Dir für Deinen umfangreichen Kommentar. Tolle Anregungen und hilfreiche Tipps. Das ist wunderbar. Viele Grüße Eginhard
Jürgen Pagel
Veröffentlicht um 00:05h, 30 JanuarLieber Eginhard,
vielen Dank für den tollen Artikel. Er trifft den Nagel auf den Kopf. Auf der Suche nach Gründen begegnen mir bei meinen Beratungen immer die gleichen Fehler. Unzureichende Liquiditätsplanung, wenig bis kein betriebswirtschaftliches Knowhow. Falsche Vorstellung von der Tätigkeit. Oftmals verbunden mit dem “Glauben”, schnelles Geld für wenig Aufwand verdienen zu können. Aller Bemühungen zum Trotz scheint das Personal Training Endlich zu sein. Und das wiederum frustriert sicher den/ die eine(n) oder andere(n) Kollegen(in). Hier gilt es sicher noch mehr Aufklärungsarbeit zu leisten. Und dafür brauchen wir unter anderem so Leute wie Dich! Danke dafür.
Eginhard Kieß
Veröffentlicht um 14:39h, 30 JanuarHerzlichen Dank Jürgen! Es ist auf der einen Seite schön zu hören, dass ich scheinbar mit meiner Wahrnehmung nicht alleine bin, auf der anderen Seite leider erschreckend. 🙁
Viele Grüße Eginhard
Angela Lüdge
Veröffentlicht um 08:26h, 30 JanuarIch kann nur aus ganz persönlicher Klientensicht und anhand von Erfahrungen aus grauer Vorzeit (bin mit meinem jetzigen Trainer happy) etwas zur Checkliste für Personal Trainer beisteuern:
Hinterfrage Deine Kritikfähigkeit und pflege sie! Mir scheint dieser Punkt sehr wichtig. Es ist schön und leicht, Lob entgegenzunehmen. Jeder genießt das natürlich, egal in welchem Beruf. Aber das allein bringt einen nicht voran. Respektvolle, wertschätzende Klientenkritik aushalten zu können und sie als einen Schlüssel zur Weiterentwicklung zu empfinden hingegen schon.
Eröffne dem Klienten die Möglichkeit zu bemerken, dass er betreut wird! Bereitest Du Dein Training vor und individualisierst Du es? Hältst Du Dich stets auf dem neuesten Stand der Erkenntnisse? Dann lass diese Gewissenhaftigkeit in der Weise in Dein Training einfließen, dass der Klient um diesen Mehrwert auch weiß und ihn spürt. Der Klient kann i.d.R. nämlich nicht hellsehen. Was für Dich vielleicht selbstverständlich ist, wird vom Klienten u.U. gar nicht wahrgenommen und so kann er den „Benefit“, den Unterschied zu einem nur begleiteten Fitnesstraining im niedrigen Preissegment nicht erkennen. Ich begrüße es, wenn Trainer elegant einfließen lassen, wie sie – und zwar regelmäßig – über die Trainingsinhalte und Zielsetzungen der Klienten in Vor- und Nachbereitung nachdenken und neu Gelerntes integrieren. So kann sich nichts einschleifen und das PT bringt auch dem Trainer Freude. Denn die Klientenreaktionen sind Dein bester Spiegel.
Übertreibe es nicht mit der Selbstinszenierung! Natürlich gehört Klappern besonders bei Selbstständigen zum Handwerk, um wettbewerbsfähig zu sein und zu akquirieren. Aber mich als Klienten interessieren nicht primär die Waschbrettbäuche und Fotos von Trainern, sondern ihre Kompetenzen und ihre Souveränität. In der Wahrnehmung des Klienten sollte es folglich um die sportliche Förderung seiner Person gehen und nicht um die Beweihräucherung des Trainers. Gute Personal Trainer leben das und ich bin überzeugt, dass alle Personal Trainer, die in diesem Blog lesen, schon von sich aus sehr reflektiert sind. 😉
Ein toller und fundierter Blogeintrag, lieber Eginhard! Danke für Deine immer wieder professionellen Sichtweisen, die auch für uns Klienten wertvoll sind!
Eginhard Kieß
Veröffentlicht um 14:36h, 30 JanuarHallo Angela, es ist ganz toll, auch mal von einer Klientin ein Feedback zu bekommen. Das ist für uns Personal Trainer sehr hilfreich. Herzlichen Dank dafür und für die tollen Anregungen! Sonnige Grüße Eginhard
Nina Kersting
Veröffentlicht um 21:00h, 30 JanuarHallo Eginhard,
vielen Dank für diesen offenen Blogbeitrag.
Nun bin ich seit 9 Jahren hauptberuflich als Personal- Trainerin tätig. Als Ehefrau und zweifache Mutter bin ich schon des Öfteren mal an meine Grenze gekommen. Dann musste ich mein Leben neu justieren und ich habe mir bewusst gemacht, was ich wirklich will, was ich erwarte und welches mein Schwerpunkt ist und meine Hauptzielgruppe.
.Es sollten nicht mehr, als 4-6 Trainingseinheiten am Tag sein. Sonst hat man keine Zeit mehr durchzuatmen, Zeit für den Sport, Haushalt, Familie etc. Eine gute Work- Life- Balance zu schaffen, das ist auch das, was ich meinen Klienten fast täglich vermittel und ich selbst probiere es vorzuleben. Am Wochenende habe ich keine Termine und im Zeitraum 14:00-20.00 h ebenfalls nicht.
Auch, wenn es lockt, immer mehr Kunden anzunehmen, darf man nicht „ gierig“ werden, damit man selbst nicht auf der Strecke bleibt. Und ich glaube auch, wenn Personal- Training keine Massenabfertigung ist, dann kann man auch entspannter und konzentrierter mit jedem einzelnen Kunden umgehen. I
Ich liebe, was ich tue. Es ist meine Berufung. Ich lasse mir immer wieder neue Sachen einfallen und ich mache immer viele Fortbildungen, damit es mir und meinen Kunden nicht „ langweilig“ wird. Und ich glaube, wenn man Spaß an der Sache hat, hat es der Kunde auch. Somit ist die gesamte Atmosphäre schon sehr gut. Ich könnte mit all meinen Kunden auch privat befreundet sein bzw. ich bin es mittlerweile auch. Bisher hatte ich immer Glück, dass die Chemie stimmt. Aber ich kann mich auch gut auf Menschen einstellen. Das Einzige, was mich an meinem Job manchmal nervt, ist die Fahrerei im Auto und die etlichen finanziellen Abgaben/Ausgaben, die man als Selbstständige hat, und deswegen am Ende kaum etwas übrig bleibt, obwohl mein Stundenlohn sehr gut ist.
Dazu habe ich mir mittlerweile überlegt, dass ich meine Trainingseinheiten immer mehr auf 75 bzw. 90 Minuten erhöhen werde, damit mein Honorar und der Anfahrtsaufwand lohnenswerter ist.
Liebe Grüße
Nina
Eginhard Kieß
Veröffentlicht um 23:22h, 30 JanuarLiebe Nina! Auch Dir herzlichen Dank für Dein wertvolles Feedback. Personal Training-Trainings 75min oder 90min zu machen, kann ich nur empfehlen. Ich mache das schon immer so, weil ich gefühlt auch nur so meine Klienten ganzheitlich betreuen kann. Ich denke aber, da muss jeder seinen Weg finden und es muss natürlich zum Konzept passen. Dir weiterhin viel viel Erfolg! Viele Grüße Eginhard
Sebastian
Veröffentlicht um 23:24h, 30 JanuarEin sehr guter Beitrag Eginhard. Es ist wichtig nicht nur die „schönen“ Dinge der Branche aufzuzeigen. Wenn ich in meinen Seminaren die Teilnehmer versuche dafür zu sensibilisieren, werde ich meist etwas komisch angeschaut. Denn wie kann es sein, dass man als Referent nicht nur positives von seinem Job berichtet. 😉 Es ist enorm wichtig eine gute Mischung zu finden. Ich mutmaße mal vorsichtig, dass wahrscheinlich kein Personal Trainer der jeden Tag mehr als 5 Personal Trainings hat, länger als 15 Jahre durchhält. Wieviel PT´s gibst du durchschnittlich?
Eginhard Kieß
Veröffentlicht um 23:30h, 30 JanuarHallo Sebastian!
Schön, dass Du als erfahrener Kollege und Referent einen Kommentar schreibst. Die zeit wird zeigen, wer wie lange durchhält, aber ich stimme Dir zu. Ich habe schon seit 15 Jahren 1 Tag in der Woche, wo ich kein Personal Training gebe (immer sonntags). Samstag maximal eines, was sich auch in diesem Jahr noch ändern wird, ich werde es in die Woche verlegen. Ansonsten habe ich im Schnitt 3 bis 4 Trainingseinheiten pro Tag – meist 90min. Mir reicht das vollkommen. Im Schnitt sind es 18-20 die Woche … aber hier verweise ich auf meinen Beitrag „Sommerloch im Personal Training„, denn ich mußte feststellen, dass es gar nicht so ist.
Ich empfehle jedem Personal Trainer, dassault mal bei sich genau zu überprüfen. Dir weiterhin viel Erfolg und bis bald … Ende Juni. 😉
Viele Grüße Eginhard
Philipp Rauscher
Veröffentlicht um 08:00h, 27 JanuarIch denke dein (ich hoffe das DU ist okay unter Kollegen) Beitrag trifft das schon recht gut. Ich bin ebenfalls seit knapp 15 Jahren im Coaching Bereich unterwegs und habe in dieser Zeit auch sehr viele Personal Trainer kennen gelernt, die fachlich überragend sind – und denen genau DAS zum Verhängnis wird.
Der Job als Personal Trainer ist nun mal nicht „nur“ Trainer zu sein. Die Leidenschaft anderen Menschen zu helfen ist die Grundvoraussetzung. Aber nicht mehr. Viele Trainer müssen einfach lernen, dass sie – wenn Personal Trainer ein Job und kein Hobby sein soll – eben auch Unternehmer sein müssen. Und genau DARUM werden ja auch viele Personal Trainer erst zum PT. Weil sie eben NICHT am Schreibtisch sitzen möchten, keine Lust auf Marketing Kampagnen haben usw.
Und dann ist es natürlich nur logisch, dass man irgendwann auch den Spaß verliert. Man gibt sich mit voller Leidenschaft einem Ziel hin, von dem man dann im besten Fall überleben kann.
Ich denke, dass Personal Training heutzutage so aktuell und wichtig ist, als noch nie zuvor. Aber die Fülle an Personal Trainer die auf den Markt kommt ist eben auch riesig. Und nicht wenige PTs beginnen dann, direkt ihr teures Produkt verkaufen zu wollen, ohne im Vorfeld das Vertrauen potentieller Kunden gewonnen zu haben.
Lange Rede, kurzer Sinn: Personal Trainer MÜSSEN auch Unternehmer sein. Und als Einzelunternehmer sind Marketing und Co. wirklich überschaubar und einfach, wenn man einen entsprechenden Plan hat.
Danke für den Beitrag. Das wird sicherlich viele PTs zum Nachdenken – und hoffentlich handeln – bringen.
Viele Grüße
Philipp
Eginhard Kieß
Veröffentlicht um 13:16h, 28 JanuarHerzlichen Dank Philipp für Deinen Kommentar. Ich kann Dir nur uneingeschränkt zustimmen: Leider fehlt vielen Kollegen das unternehmerische Verständnis und die Notwendigkeit dafür. Um so dankbarer kann ich sein, dass ich entsprechend Kollegen beraten darf. Dir weiterhin viel viel Erfolg, Eginhard